Südafrika
Die Republik Südafrika, mit der Hauptstadt Pretoria, ist ein Staat an der Südspitze Afrikas. Im Süden und Südosten grenzt es an den Indischen Ozean und im Westen an den Atlantischen Ozean. Im Norden liegen die Nachbarstaaten Namibia, Botswana und Simbabwe, nordöstlich Mosambik und im Osten Swasiland. Auf einer Fläche von 1.219.912 km2 leben 52 Mio. Menschen.
Bevölkerung
Südafrika ist ein multikulturelles Land in dem man immer noch die Folgen der Apartheid spürt und Bevölkerungsgruppen häufig getrennt leben. Bis zum Jahr 1991 teilte die südafrikanische Verfassung die Bevölkerung in vier große Klassen: Schwarze, Weiße, Farbige und Asiaten. Auch wenn es diese Einteilung heute nicht mehr gibt, sehen sich viele Südafrikaner immer noch als Zugehörige einer dieser Klassen. Sogar offizielle staatliche Statistiken benutzen weiterhin diese Kategorien. Schwarzafrikaner stellen mit 79% den weitaus größten Anteil dar. Weiße und Farbige gibt es jeweils 8% und Asiaten 3%.
Probleme des Landes
Trotz der Aufwärtstendenz seit den Wahlen 1994 gibt es immer noch sehr große soziale Unterschiede, die oft mit der Hautfarbe zusammenhängen. So werden Schwarzafrikaner auch nach dem Ende der Apartheid meist weitaus schlechter bezahlt als Weiße. Große Teile der dunkelhäutigen Bevölkerung leben abgegrenzt in Slums am Rande der Städte. Dabei findet diese Bevölkerungsgruppe nur schwer Anschluss an die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten des südafrikanischen Staates. Eine unmittelbare Auswirkung dieser Verhältnisse ist eine enorm hohe Kriminalitätsrate in den unterentwickelten Regionen. Zudem besitzt die Immunschwächekrankheit AIDS eine zentrale politische Bedeutung bei der staatlichen Planung und Ausführung medizinischer und sozioökonomischer Vorhaben in Südafrika.

Ehemalige Homelands und Townships
Die sogenannten Townships dienten vor und während der Apartheid in Südafrika als Wohngegenden in der Nähe von Großstädten oder Industrieansiedlungen für die dunkelhäutige, farbige und indisch stämmige Bevölkerung. Sie können Ausmaße einer mittelgroßen deutschen Stadt annehmen. Bekannte Beispiele sind Soweto (South Western Townships), welches heute ein Stadtteil von Johannesburg ist oder Cato Manor am Rande der Großstadt Durban.
Als Homelands bezeichnete man während der Apartheid die der schwarzen Bevölkerung in Südafrika und dem damaligen Südwestafrika zugewiesenen Wohngebiete, die überwiegend auf den vormaligen Reservaten beruhten. Mit der Homeland Politik fand die Rassentrennung nach dem erklärten Prinzip einer „separaten Entwicklung“ ihre demographische und territoriale Basis. Im Rahmen der südafrikanischen Industriepolitik spielten die Homelands eine herausgehobene Rolle. Sie stellen ein bedeutendes Reservoir niedrig entlohnter und überwiegend ungelernter Arbeitskräfte dar. Nach dem Ende des Apartheidregimes wurden die Homelands in die neun neuen und strukturell veränderten Provinzen der Republik Südafrika integriert.
Südafrika hat noch heute mit den sozioökonomischen und infrastrukturellen Auswirkungen dieser getrennten Entwicklung zu kämpfen. Die Gebiete der ehemaligen Homelands sind am geringsten entwickelt und haben partiell eine sehr hohe Bevölkerungsdichte. Durch den niedrigen Lebensstandard in den ehemaligen Homelands und den meisten Townships ist das Krankheitsrisiko höher und die Lebenserwartung geringer als in den sozial höher entwickelten Stadtteilen.
Gesundheit – HIV/AIDS in Afrika
Zu den größten Gesundheitsproblemen Südafrikas gehört AIDS, das als „tickende Zeitbombe“ des Landes gilt. Im Jahr 2004 waren offiziellen Schätzungen zufolge etwa 21,5 % der südafrikanischen Bevölkerung zwischen 15 und 49 Jahren mit dem HI-Virus infiziert. Damit liegt die Quote international auf einem der vorderen Plätze nach Swasiland mit geschätzten 40 %. Die offizielle Anzahl der Infizierten ist mit etwa 5,2 Millionen in Südafrika weltweit am zweithöchsten, direkt nach Indien. Diese Entwicklung und die weitere Ausbreitung der Krankheit haben dramatische demografische Folgen für das Land: die Lebenserwartung nahm in den letzten 15 Jahren um rund 20 Jahre ab, von knapp 65 Jahren 1990 auf 43 Jahre 2005.
Die Ursachen für die immer noch stetige Ausbreitung von HIV/AIDS liegen gemäß UN an der frühen sexuellen Aktivität der Jugendlichen und der schlechten bzw. schlicht nicht vorhandenen Präventionsaufklärung.
Kriminalität
Die Kriminalität ist trotz ständiger Bemühungen der Regierung und der Polizei nach wie vor ein sehr großes Problem. Gewalttaten stehen an der Tagesordnung. Nach wie vor stellen vor allem die hohen Mord- und Vergewaltigungsraten eine große Bedrohung für die Bevölkerung dar. Das führt inzwischen dazu, dass gerade wohlhabende Südafrikaner aller Hautfarben in Vororte ziehen, die sogenannten Compounds. Solche Wohnviertel haben eine eigene Infrastruktur mit Geschäften, Schulen etc., sind rundum mit hohen Elektrozäunen abgesperrt und werden rund um die Uhr von privaten Sicherheitsdiensten bewacht.